SPD

Wir sichern Fachkräfte für die Zukunft!

Mehr Fachkräfte für Deutschland

27.06.2023

Der Fachkräftemangel hat unseren Alltag längst erreicht. Die Kita schließt früher, das Dach kann erst in ein paar Monaten gedeckt werden oder beim Arzt lässt sich überhaupt kein Termin mehr bekommen. Dennoch stehen wir erst am Beginn dieser Jahrhundertaufgabe für Wirtschaft, Gesellschaft und Politik. Deutschland braucht viele und gut qualifizierte Fachkräfte. Nur so können wir Wohlstand für alle sichern und unsere sozialen Sicherungssysteme zukunftsfest aufstellen. 

Dafür haben wir zwei Gesetze auf den Weg gebracht: Wir müssen junge Menschen stärker unterstützen, eine Ausbildung zu machen, und den Beschäftigten notwendige Weiterbildungen in einer sich wandelnden Arbeitswelt ermöglichen. 

Mit dem Weiterbildungsgesetz gehen wir einen großen Schritt in Richtung Weiterbildungsrepublik. Mit der Ausbildungsgarantie führen wir einen Rechtsanspruch auf einen Ausbildungsplatz ein. Gleichzeitig fördern wir in Zukunft Berufsorientierungspraktika und öffnen die außerbetriebliche Berufsausbildung auch für marktbenachteiligte Jugendliche. Die Weiterbildung der Beschäftigten stärken wir durch eine Vereinfachung aktueller Weiterbildungsmöglichkeiten. Das bedeutet: Wir führen feste Förderhöhen ein und öffnen die Weiterbildungsförderung für alle Betriebe. Beschäftigte, deren Arbeitsplatz vom Strukturwandel betroffen ist, unterstützen wir mit einer Qualifizierung dabei, als Fachkräfte im Unternehmen zu bleiben und dort neue Aufgaben zu übernehmen.

Dennoch werden alleine die Arbeitskräfte in Deutschland nicht ausreichen. Allein um die altersbedingte Schrumpfung auszugleichen, braucht Deutschland laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung eine Einwanderung von 400.000 Menschen jedes Jahr.

Aus diesem Grund machen wir Deutschland mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz zu einem modernen Einwanderungsland. Nur so können wir die besten Kräfte für unser Land gewinnen. Durch drei neue Wege wollen wir sicherstellen, dass wir kein System der Ausbeutung oder Lohndumping produzieren und gleichzeitig genügend Fachkräfte aus dem Ausland nach Deutschland kommen:

Erstens: Qualifikation. Schon bisher eröffnet ein anerkannter Abschuss die Möglichkeit, als Fachkraft nach Deutschland zukommen. Auch in Zukunft bleibt dies der wichtigste Weg: mit der Blauen Karte EU für Hochschulabsolvent*innen und der nationalen Aufenthaltserlaubnis für Fachkräfte mit einem anerkannten Berufsabschluss. Hinzu kommt nun: Wer einen Abschluss hat, kann künftig jede qualifizierte Beschäftigung ausüben. So schaffen wir mehr Flexibilität und reagieren auf den Wandel der Arbeitswelt.

Zweitens: Erfahrung. Wer mindestens zwei Jahre Berufserfahrung mit einer beruflichen Qualifikation und einen Verdienst über eine bestimmte Gehaltsschwelle oder eines Tarifvertrags vorweisen kann, kann künftig einwandern. Neu ist, dass der Abschluss nicht mehr formal in Deutschland anerkannt sein muss.

Drittens: Potenzial. Wir führen eine Chancenkarte ein, die es auch Menschen ohne Arbeitsvertrag ermöglicht, nach Deutschland zu kommen. Hierfür wird es ein Punktesystem geben, bei dem die Qualifikation, Sprachkenntnisse, Berufserfahrung, Voraufenthalte, Alter und mitziehende Partner*innen berücksichtigt werden.

Unser Fachkräfteeinwanderungsgesetz zeigt: Wir stehen für ein moderne Regeln, das nachhaltige Einwanderung und Integration von Fach- und Arbeitskräften verbessert. Es kommen nicht nur Arbeitskräfte, sondern Menschen. Wir brauchen eine Willkommenskultur, die ihren Namen verdient - mit attraktiven Arbeitsangeboten und Tarifbindung. Im parlamentarischen Verfahren haben wir dafür gesorgt, dass es keine Aufweichung bei der Tarifbindung und den sozialen Standards und keine generelle Öffnung für Leiharbeit gibt.

 

 

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