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Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Kindersoldaten sind Kinder ohne Kindheit, die Opfer und Täter zugleich sind.

12.02.2019

 

Am 12. Februar  jährt sich der Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten. An diesem Tag trat 2002 das Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention zum Verbot des Einsatzes von Kindern als Soldaten in Kraft. 168 Staaten sind bislang beigetreten, Deutschland hat das Protokoll im Dezember 2004 unterzeichnet. Das Zusatzprotokoll hat dazu beigetragen, dass Verantwortliche für den Einsatz von Kindersoldaten erstmals vor dem Internationalen Strafgerichtshof angeklagt wurden. Thomas Lubunga, Rebellenchef im Kongo, und Charles Taylor, ehemaliger Präsident von Liberia, sind nur zwei Beispiele. Sie wurden in Den Haag zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt.

Weltweit, insbesondere aber in Afrika, Asien und Lateinamerika, werden laut der Vereinten Nationen schätzungsweise  300.000 Kinder von Armeen und bewaffneten Gruppen in den Krieg geschickt. Nicht selten kommt es zum Einsatz von Drogen und Alkohol, um die Kinder gefügig zu machen. Kindersoldaten sind Kinder ohne Kindheit, die Opfer und Täter zugleich sind. Die Kinder sind stark traumatisiert und leiden dann häufig ein Leben lang an ihren schrecklichen Erfahrungen. Auch Mädchen werden eingesetzt. Sie müssen häusliche Aufgaben übernehmen, Waffen und Munition tragen und werden Opfer sexueller Gewalt. Als „Birds of Freedom“ werden sie zu Selbstmordattentäterinnen trainiert.

Rund 65.000 Kindersoldaten konnten in den vergangenen zehn Jahren befreit werden. Viele Hilfsorganisationen sind in ehemaligen Kriegsgebieten tätig, um bei der Wiedereingliederung der Kinder zu helfen. Das Auswärtige Amt unterstützt gemeinsam mit UNICEF entsprechende Projekte im Südsudan, Sudan und in Nigeria. Nur durch diese Projekte haben die Kinder eine Chance auf Integration und auf ein Leben ohne Ängste. Die psychosoziale Betreuung der Kinder, die Familienzusammenführung sowie das Erlernen von  Bewältigungsstrategien im Umgang mit Gewalt sind dabei unerlässlich. Allein in Nigeria konnte im Jahr 2017 mehr als 100.000 ehemaligen Kindersoldaten damit geholfen werden.

Wir dürfen das Leid der Kindersoldaten nicht totschweigen. Der „Red Hand Day“ ist daher eine wichtige Initiative von Kinderrechtsorganisationen weltweit, die sich für das Ende des Missbrauchs von Kindern als Soldaten einsetzen. Auch die Kinderkommission des Bundestages beteiligt sich am „Red Hand Day“. Die roten Hände stehen dabei symbolisch für das Leid dieser Kinder. Im letzten Jahr habe ich als Staatsminister im Auswärtigen Amt viele solcher Abdrücke übergeben bekommen, zum Artikel geht es hier.

 

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