Schnelsen liegt am nordwestlichen Rand von Eimsbüttel und grenzt im Norden und Westen an den zu Schleswig-Holstein gehörenden Kreis Pinneberg. Der Name hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun, mit der sich die über 27.000 Einwohner dort fortbewegen, sondern rührt von dem mittelalterlichen Personennamen Snel oder Sello her. Von dem einst dörflichen Charakter ist hier aber nicht viel mehr übrig als der Bornkasthof an der Frohmestraße und das Gut Wendlohe.
Mehrere große Verkehrsachsen durchziehen den Stadtteil in Nord-Süd-Richtung: Die Autobahn A7 mit den Anschlusstellen Schnelsen und Schnelsen-Nord sowie die Bundesstraßen 4 (Holsteiner Chaussee) und 447 (Schleswiger Damm). Durch die Überdeckelung eines Teils der A7 wird der durch den Autobahnbau getrennte Stadtteil wieder zusammenwachsen. Ein erster Abschnitt ist bereits fertiggestellt.
Zum Einkaufen geht der Schnelsener „ins Dorf“ und meint damit die Frohmestraße. Sie ist Schnelsens beliebteste Einkaufsmeile. Erfreulich ist, dass die befürchteten negativen Auswirkungen durch die A7-Bauarbeiten ausgeblieben sind. Der Verkehr fließt weiterhin durch die Frohmestrasse.
Tausende Autofahrer steuern täglich die Straße Wunderbrunnen an, wo mitten in einem Einfamilienhausgebiet seit 1989 das Möbelhaus Ikea zu Hause ist. Weitere große Arbeitgeber in Schnelsen sind das ModeCentrum Hamburg und das Albertinen-Krankenhaus. Hier werden jährlich mehr als 60.000 Patienten ambulant und stationär versorgt. Auch die STULZ GmbH hat ihre Hauptverwaltung in Schnelsen. STULZ gehört weltweit zu den führenden Unternehmen in der Klimatisierung von betriebssicheren Anwendungen und Rechenzentren. Das familiengeführte Unternehmen gibt es seit 1947. Ein beeindruckendes Unternehmen mit engagierter Belegschaft. STULZ bildet derzeit über 50 Jugendliche und junge Erwachsene aus.
In Schnelsen ist für mich stets wichtig zu erfahren, wie sich das Quartier Schnelsen-Süd entwickelt. Die in den 1970er Jahren entstandene SAGA-Siedlung liegt an der Grenze zum Stadtteil Eidelstedt, unweit des Autobahnkreuzes Nordwest und des Niendorfer Geheges. Rund 2.700 Menschen aus vielen verschiedenen Nationen leben hier. Durch eine aktive soziale Stadtteilförderung hat sich in den letzten Jahren viel bewegt. Im Schnelsen-Süd-Center wird beispielsweise das Schnelsen GYM durch den SV Eidelstedt betrieben. Es bietet niedrigschwellige Sport- und Bewegungsangebote für Anwohnerinnen und Anwohner.
In den 1990er Jahren entstand in Schnelsen das Quartier Burgwedel. Eine Großsiedlung mit rund 1.500 Wohnungen und Häusern direkt an der gleichnamigen AKN-Haltestelle. Anlaufpunkte in der Siedlung mit ihren vielen jungen Familien sind u.a. das Mütterzentrum Burgwedel und das Kinder- und Familienzentrum (KiFaZ). Im Königskinderweg – direkt an der Sportanlage – liegt der Jugendclub Burgwedel. Der im Stadtteil beliebte Jugendtreff ist bestens ausgestattet. So wird dort Billard, Kicker, Airhockey, Tischtennis, Internetcafé und vieles mehr geboten. Dazu kommen die laufenden Angebote der Einrichtung von Breakdance und Kochen über Ausflüge und Reisen bis hin zur Unterstützung bei der Berufsorientierung und in allen anderen Lebenslagen.
Schnelsen verfügt über ein aktives Vereinsleben. Der größte Sportverein ist der TuS Germania von 1921. Der Verein hat rund 2.000 Mitglieder und bietet neben Fußball u.a. Badminton, Turnen und Judo an. Zudem hat er eine sehr erfolgreiche Leichtathletik-Abteilung.
Die fördern&wohnen-Unterkunft an der Holsteiner Chaussee ist eine öffentliche Unterbringung, in der hauptsächlich wohnungslose Frauen und Männer leben, aber auch Flüchtlinge untergebracht sind. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unterkunft leisten seit vielen Jahren in einem nicht einfachen Umfeld eine herausragende Arbeit. Eine weitere große Flüchtlingsunterkunft in Schnelsen ist die vom DRK betriebene Zentrale Erstaufnahmeeinrichtung (ZEA) Flagentwiet auf einem ehemaligen Parkplatz. Ein regelmäßig tagender Bewohnerrat beteiligt sich aktiv an der Arbeit in der Einrichtung und bringt Ideen ein. Die Zusammenarbeit mit dem Schnelsener Umfeld – den Ehrenamtlichen, Nachbarn, den Vereinen und Einrichtungen – wird bei meinen Besuchen regelmäßig gelobt.
Mein Tipp: Veranstaltungen im Freizeitzentrum Schnelsen an der Wählingsallee, leckere Steaks im Bornkasthof bei Jok’s Landhaus oder ein Eis beim legendären Eis-Café Höft