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Emma Nündel (PPP): Neuigkeiten aus Ooltewah, Tennessee

10.01.2015

Meine Gastfamilie ist mit mir in größeres Haus gezogen, wir teilen uns jetzt zu siebt nicht mehr ein Badezimmer, sondern drei. Ich bin jetzt seit September im Schwimmteam meiner High School. Wir trainieren jeden Wochentag anderthalb bis zwei Stunden direkt nach der Schule. Am Wochenende fährt man zu Wettkämpfen, meistens samstags. Manchmal gibt es auch welche unter der Woche, das ist allerdings eher selten. Ooltewah High und Middle School trainieren zusammen mit den Nachbars- und normalerweise Konkurrenzschulen East Hamilton und Hunter.

An Halloween gibt es drei Hauptbeschäftigungen: Trick or Treating, ein Haunted House besuchen oder auf eine Halloween Party gehen. Ich habe mich für Trick or Treating entschieden. Meine Gastgeschwister und ich haben uns also verkleidet und wurden dann von meinem Gastvater durch die Nachbarschaft gefahren, um Süßigkeiten einzusammeln. Hier werden die Häuser sehr stark geschmückt, sei es für Halloween, Thanksgiving, Weihnachten oder den Valentinstag. Auch Thanksgiving habe ich mit meiner Gastfamilie verbracht. Am Vorbend hat mein Gastvater mir gezeigt, wie man den Truthahn zubereitet und an Thanksgiving selbst kam dann noch eine befreundete Familie aus der Kirche zu Besuch und verbrachte mit uns den Feiertag.

Je näher die Weihnachtsferien kamen, desto entspannter wurde das Schulleben. Die Schüler bereiten sich auf die EOCs (End of course exams) und ihre finals vor. Meine Geschichtslehrerin lud für unsere Klasse zum Ende des Kurses Kriegsveteranen ein, die uns als Interviewpartner zur Verfügung standen und erzählten. Es waren vier Veteranen da, zwei waren im Vietnamkrieg, einer im Koreakrieg und einer erlebte Pearl harbor im zweiten Weltkrieg. Vor allem die beiden Vietnamkriegs-Veteranen erzählten viel darüber, wie sie bei ihrer Rückkehr nach Amerika aufgenommen wurden und wie dies ihre Psyche belastete. Es gab unglaublich viele Weihnachtsparties, unter anderem vom Schwimmteam und meiner Austauschorganisation CIEE.

In den Weihnachtsferien feierten meine Gastschwester Jazmine und ich unseren 17. Geburtstag und luden ein paar Freunde ein, mit uns den Abend zu verbringen, nachdem wir im Altersheim mit der Kirche Weihnachtslieder gesungen und Kekse verteilt hatten. Meine Gastfamilie gehört zu der christlichen Abspaltung 7th Day Adventist. Wir gehen also samstags in die Kirche, zur Hamilton Community Church. Bevor ich hierher kam, habe ich noch nie so eine Kirche gesehen. Es gibt eine mit sehr viel Technik ausgestattete Bühne, der Pastor hat seine Predigt auf seinem iPad gespeichert, die Kirchenband betet vor ihrem Auftritt backstage und man kann den Gottesdienst von überall via Livestream mitverfolgen. Den Weihnachtsabend haben wir mit zwei befreundeten Familien (wieder aus der Kirche) verbracht. Den Weihnachtstag waren wir als Familie allein. Wir packten morgens unsere Geschenke aus und den Rest des Tages unsere Sachen für den Familienurlaub in Florida. Dort feierten wir Silvester, was deutlich weniger spektakulär war, als in Hamburg. Wir fuhren an den Atlantik und den Golf von Mexiko, besuchten sehr viele Familienmitglieder und beendeten den Urlaub mit einem Ausflug in die Disney World.

Gleich einen Tag, nachdem wir wieder in Tennessee angekommen waren, gab es auch gleich wieder einen Schwimmwettkampf und drei Tage später fing das neue Semester an. Mein neuer Stundenplan beinhaltet Französisch, Precalculus, Kunst und Deutsch. Ich hatte versucht, in den Kochkurs zu kommen, allerdings war der zu überfüllt und ich wurde in einen Kunstkurs gesteckt.

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