Einblicke in die Arbeit des Bundestages

Darwin Veser über sein Freiwilliges Soziales Jahr Politik in meinem Büro

11.09.2017

Darwin Veser hat mein Team und mich während seines Freiwilligen Sozialen Jahres Politik tatkräftig unterstützt und dabei die Arbeit im Bundestag, aber auch meinen schönen Wahlkreis Eimsbüttel kennengelernt. Ich freue mich sehr, dass er nun als Studentischer Mitarbeiter weiterhin zu meinem Team gehören wird!
Hier berichtet Darwin über seine Motivation für das FSJ-P und seine Erfahrungen der vergangenen Monate:

Vor rund vierzehn Monaten fuhr ich mit dem Zug nach Berlin, um mich Niels und seinem Büro persönlich vorzustellen. Mein enormes Interesse an Außenpolitik und meine Auffassung, dass das besonnene Handeln der Sozialdemokratie in den Krisen- und Konfliktsituationen in der Welt , konstruktiv und entschärfend wirkt, hatten mich neben meinem Bestreben, die alltägliche Arbeit eines Abgeordneten und seines Büros näher kennenzulernen, dazu ermutigt mich initiativ zu bewerben.

Gespannt kam ich nach positivem Verlauf des Vorstellungsgesprächs Ende August zum Gebäude "Unter den Linden 50", welches seit dem 23.03.2017 nun nach Otto Wels benannt ist. Obwohl gerade der Zeitraum nach dem Ende der Sommerpause mit der obligatorischen Haushaltswoche ein sehr stressiger und arbeitsintensiver ist, nahm sich mein Büroleiter die Zeit, mich durch die Liegenschaften des Deutschen Bundestages zu führen und ich wurde umfassend eingearbeitet. Bereits zu Beginn meines FSJPs hatte ich die Gelegenheit an jeglichen internen Büro- und AG-Besprechungen teilzunehmen und ich war stets bei den Sitzungen der Arbeitsgruppe Außenpolitik der SPD-Fraktion mit dabei.

Meine Hauptaufgaben im Büro lagen im Bereich der Terminorganisation, der Bürgerkommunikation sowie der Gestaltung des Internetauftritts. Ein besonderer Höhepunkt meines FSJPs war für mich mein zweiwöchiger Aufenthalt in Eimsbüttel im Mai diesen Jahres. Es war mir ein Anliegen, den Wahlkreis, welchen Niels direkt in Berlin vertreten darf, auch persönlich kennenzulernen. Hier hatte ich die Gelegenheit, den Bewohnern des Wahlkreises direkt zusammen mit Niels zu begegnen, anstatt lediglich per E-Mail oder am Telefon. Auch erfuhr ich von den konkreten Problemen vor Ort, welche kommunal oder auf der Landesebene zu lösen sind, da in der Helene-Lange-Straße auch Bürgerschaftsmitglieder ihre Bürgerbüro haben.

Besonders werden mir auch die OSZE-Konferenz im Auswärtigen Amt im Oktober 2016 und die Veranstaltung zu "Diplomatie in Krisenzeiten", organisiert von der Arbeitsgruppe Außenpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, im Gedächtnis bleiben. Hier sprach Niels auf dem Podium mit dem damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier und dem UN-Sonderbeauftragten für Syrien, Staffan de Mistura. 

Es wurde mir stets ermöglicht, in spannenden und entscheidenden Momenten nah dabei zu sein, wie zum Beispiel im vergangenen November hinter den Kulissen des ZDF-Morgenmagazins, als Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt wurde und Niels dazu eine erste Einschätzung gab. 

Auf der internationalen Ebene hat sich im vergangenen Jahr sehr viel ereignet. Großbritannien hat bei der EU im vergangenen März offiziell den Austritt aus der EU artikuliert, die Situation zwischen den USA und Nordkorea spitzt sich weiter beängstigend zu und die Türkei, die aufgrund der gesellschaftlichen Verwobenheit eine besondere Beziehung zu unserer Bundesrepublik unterhält, entfernt sich täglich weiter von den Werten, die die Basis der Definition von Europa darstellen. 

Am meisten, und ich glaube, es geht mir damit wie den meisten politikinteressierten jungen Menschen, trieb mich dabei die Frage um, inwiefern es einem Abgeordneten möglich ist, hier tätig zu werden und etwas zu bewirken. Niels ist in der Aktion "Parlamentarier schützen Parlamentarier", initiiert vom Ausschuss für Menschenrechte, aktiv geworden und hat eine Patenschaft für einen türkischen Abgeordneten der HDP übernommen. Des Weiteren schrieb er nach der Verhaftung von Denis Yücel gemeinsam mit Omid Nouripour, dem außenpolitischen Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, einen offenen Brief an den türkischen Botschafter, welcher über alle Fraktionen hinweg von rüber 160 Abgeordneten unterzeichnet wurde.

Wenn man in einer Sache uneinig ist, hat man das auszudiskutieren und wenn man sich einig ist, wenn es um die Demokratie und Rechtsstaatlichkeit geht, hat man gemeinsam dafür einzustehen. Das konsequente Handeln nach diesem Prinzip habe ich über dieses Jahr hinweg sehr an Niels geschätzt.

Ich beende dieses Jahr im Büro von Niels Annen mit einem äußerst positiven Eindruck von unserer Demokratie. Ich habe sehr viel Neues gelernt in diesem Jahr, auch über die parlamentarischen Abläufe hinaus, und bin sehr dankbar, diese Chance bekommen zu haben, die Arbeit eines Abgeordneten und außenpolitischen Sprechers und dessen Büro in dieser spannenden und fordernden Zeit über ein Jahr begleiten zu dürfen.

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