FSJ-Seminarwoche

31.01.2017

Ein aktueller Bericht von FSJler Darwin[1]:

In der Woche vom 09. Januar 2017 nahm ich an der zweiten Seminarwoche der „Internationalen Jugend-Gemeinschaftsdienste“, dem Träger meines FSJPs, in Berlin teil. Meine rund 35 Kolleginnen und Kollegen und ich widmeten uns in dieser Woche den Theorien verschiedener Demokratieforscher sowie der Europäischen Union. In den ersten beiden Tagen konnten wir unser Wissen bezüglich der Demokratietheorien aus der Antike, der Neuzeit und der Moderne auffrischen. Wir lasen Texte verschiedener Staatstheoretiker, von Platon über Machiavelli bis hin zu Rousseau. Anschließend diskutierten wir die verschiedenen Haltungen auch im Kontext der Entstehungszeit.

Nach Abschluss dieses Themenblockes befassten wir uns mit Möglichkeiten der Beteiligung und des Engagements in einer Demokratie. Hier bot sich einerseits die Chance, die anderen Teilnehmer dieses Programmes auch in Bezug auf deren Engagement besser kennenzulernen und andererseits neue Beteiligungsformen und Initiativen für sich selbst zu entdecken.

Am Mittwoch verließen wir unsere Unterkunft und begaben uns zum Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, wo wir ein Gespräch mit Herrn Dr. Heinen, dem Leiter des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages, vereinbart hatten. Dieser stellte uns dessen Strukturen und Arbeitsweise auf eine äußerst unterhaltsame Art und Weise vor. Im Anschluss daran besichtigten wir den Bundestag. Der Bundestag ist für ungefähr die Hälfte von uns, so auch für mich, seit September zum Arbeitsplatz geworden. Weil wir uns in kleine Gruppen aufteilten, konnten sich alle bei der Besichtigung ergänzen und somit auch selbst ihr eigenes Wissen mehren.

Die letzten beiden Tage beschäftigten wir uns intensiv mit der Europäischen Union, sowohl mit deren Entstehung als auch mit deren Institutionen und Strukturen, mit deren gemeinsamer Außen- und Sicherheitspolitik und möglichen Szenarien für die Zukunft.

Viele beschäftigten sich bisher ausschließlich mit der gegenwärtigen Situation der EU, mit der aktuellen Politik und den Problemen. Es ist aber auch gerade als Generation, welche in Frieden und mit offenen Grenzen aufgewachsen ist, enorm wichtig, sich die Herkunft dieser Privilegien vor Augen zu führen.

Dieter Grimm schreibt in seinem Buch „Europa ja- aber welches?“, diese Privilegien seien von der Errungenschaft zur Gegebenheit geworden. Nach dieser Seminarwoche aber bin ich davon überzeugt, dass das Projekt Europa mit all seinen bisherigen Errungenschaften nicht als Selbstverständlichkeit betrachtet wird. Ich selbst bin seit diesem Jahr Mitglied bei der „Jungen Europäischen Bewegung“, die sich dem interkulturellen Austausch in Europa und dem gemeinsamen Widerstand gegen Rechtspopulisten und Nationalisten verschrieben hat.

Links:

  1. http://nielsannen.de/ein-jahr-im-bundestag-mit-dem-fsjp-programm/