Emma Nündel (PPP): Meine ersten beiden Wochen in Ooltewah, Tennessee

01.09.2014
Was ich in den ersten beiden Wochen an der Ooltewah High School erlebt habe, unterscheidet sich sehr von meiner deutschen Schule. In Hamburg musste ich etwa um 7 Uhr morgens aufstehen, aber um hier mit dem Schulbus pünktlich zu kommen, steht der gesamte H

Am 14. August verabschiedete ich mich am Hamburger Flughafen von meiner Familie und meinen Freunden, bevor eine Flugbegleiterin von Experiment e.V. mit mir nach Frankfurt flog. Dort trafen wir schon bald viele andere PPPler, die auf den Flug nach Washington Dulles warteten. Das Flugzeug war voller Austauschschüler, also verbrachte ich die knapp zehn Stunden Flug mit den 30 Experiment-Austauschschülern, die ich schon vom Vorbereitungsseminar kannte und Phil aus meiner ehemaligen Klasse in Hamburg.
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Als wir schließlich in Amerika ankamen, teilte sich die Gruppe und ich blieb mit ein paar anderen für zwei weitere Stunden in der Sicherheitskontrolle stecken. Für alle, die ohne weitere Hindernisse ins Hotel gekommen waren, begann das CIEE-Programm mit einem Welcome Meeting und den Orientation Lessons. Der Hilton-Shuttlebus wartete vor dem Flughafen, was uns jedoch als erstes ins Auge fiel, war eine große Amerika-Flagge, die im Wind wehte. Im Hotel bekamen wir eine CIEE-Mappe, sowie zehn Dollar und ein CIEE-T-Shirt. Wir stellten unsere Koffer ab und schlossen uns den anderen an, die schon mit dem Programm angefangen hatten. Um 22:30 Uhr (Ortszeit) wurden wir auf unsere Zimmer geschickt.

Um 6:30 Uhr klingelte am Freitag der Wecker, wir frühstückten und hatten eine weitere Präsentation und Gruppendiskussionen vor uns. Direkt im Anschluss besuchte uns das Bureau of Educational and Cultural Affairs. Es wurde viel gefragt und erzählt - bis 11:30 Uhr. Eine halbe Stunde später waren wir im Bus und auf dem Weg zum Smithsonian National Museum of American History. Dort hatten wir etwa zwei Stunden Zeit, uns anzugucken, was uns interessierte. Dann ging es weiter zum Weißen Haus, Thomas Jefferson und Martin Luther King Memorial. Um halb sechs Uhr abends brachte uns der Bus nach Alexandria, Virginia, wo wir zuerst im Overwood Restaurant aßen und danach anderthalb Stunden Freizeit hatten. Viele gingen ans Wasser, kauften sich ein Eis und hörten den Straßenkünstlern zu. Als wir wieder im Hotel ankamen, versammelten wir uns zum Departure Meeting und besprachen den nächsten Tag, an dem wir alle zu unseren Gastfamilien weiterflogen.

Samstag ging es früh morgens los, damit ich etwa um 12 Uhr in Chattanooga, Tennessee ankommen konnte. Am Flughafen wurde ich von meiner Gastmutter, meinen beiden Gastschwestern, anderen CIEE-Austauschschülern und einem Teil der Youth Group aus der Kirche meiner Gastfamilie empfangen. Der Teil meiner Gastfamilie, der da war, fuhr mit mir weiter, um meine Gastbrüder von einem Football-Spiel abzuholen und dann bei meinem Gastvater zu essen - vorerst ohne meinen Koffer. Mir wurde das Haus gezeigt, ich richtete meine Hälfte des Zimmers ein und lernte meine Familie für dieses Jahr kennen. Ein paar Stunden später wurde auch der Koffer geliefert, sodass ich schließlich auch meine Geschenke überreichen konnte. Den nächsten Tag verbrachten wir mit School Shopping, da ich nicht nur Bücher, Hefte und Schreibmaterial, sondern auch eine Schuluniform für den nächsten Tag brauchte.

[2]Was ich in den ersten beiden Wochen an der Ooltewah High School erlebt habe, unterscheidet sich sehr von meiner deutschen Schule. In Hamburg musste ich etwa um 7 Uhr morgens aufstehen, aber um hier mit dem Schulbus pünktlich zu kommen, steht der gesamte Haushalt zwischen 4:30 und 5 Uhr morgens auf. Mein Stundenplan umfasst English, Algebra II, P.E. und U.S. History. Von Dienstag bis Donnerstag ist eine Dreiviertelstunde Advisory zwischen English und Algebra II eingeschoben. In der ersten Woche war ich im English 11 Kurs, zur zweiten Woche wurde ich in den English honors Kurs versetzt.

Es gibt vier verschiedene Mittagspausen und dementsprechend verschobene Stundenpläne. Im Unterricht wurde ich von relativ vielen Mitschülern angesprochen, da ich anderthalb Wochen zu spät für den Schulstart ankam, aber in den Pausen kennen sich die Schüler anscheinend nicht so gut untereinander und jemand, der neu ist, fällt nicht sehr auf. Der Schulbus ist unglaublich laut und warm, wenn man um halb drei Uhr nachmittags zurück nach Hause fährt, aber auch lustig und ein passendes Gegenstück zum Unterricht.

Mit meiner Gastfamilie war ich samstags in der Kirche, die ebenfalls sehr anders ist. Es gibt eine mit Scheinwerfern beleuchtete Bühne, auf der die Kirchenband spielt, eine Internet-live-Übertragung für den Gottesdienst und Frühstück für die gesamte Gemeinde.

Wie sich herausstellte, gibt es Deutschunterricht an meiner Schule, weil Volkswagen an diesen Ort gekommen ist und man als Bewerber einen Vorteil hat, wenn man Deutsch spricht. Deshalb wurde ich mehrere Male auf Deutschland, Volkswagen und von den Deutschlehrer an der Ooltewah High School angesprochen. Außer mir gibt es noch eine Austauschschülerin aus Hamburg an der Schule, die ich aber erst einmal gesehen hab. Sonst sind Austauschschüler aus Norwegen, Italien und Brasilien in meinem Jahrgang.

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